Vortrag von Dr. Siegfried Schieder, Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg.
Vor knapp sechs Monaten wurde die Politikerin Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsextremen Partei Fratelli d’Italia, zur neuen Ministerpräsidentin Italiens ernannt – fast auf den Tag genau 100 Jahre nach der Machtergreifung Mussolinis. Was bedeuten dieses Ereignis und der vorausgegangene Sieg eines rechten Parteienbündnisses bei den Parlamentswahlen für die italienische Politik und Gesellschaft? Wird es zu grundlegenden Veränderungen – auch im Verhältnis zur Europäischen Union – kommen oder wird Meloni sich eher als pragmatische Politikerin erweisen, deren radikale Wahlkampfparolen im Moment keine Rolle spielen? Der Vortrag geht der Frage nach, wohin Italiens Weg zukünftig gehen wird oder gehen könnte.
Dr. Siegfried Schieder lehrt und forscht am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg mit dem Schwerpunkt "Internationale Beziehungen". Er hatte verschiedene Gast- und Vertretungsprofessuren inne, u.a. an der Freien Universität Berlin, der Fudan University Shanghai, der Universität Trier und der Technischen Universität Darmstadt. Er besitzt die italienische und die deutsche Staatsangehörigkeit.