Im Rahmen des Projekts „Mothers*, Warriors, Poets“.
Komposition, Solostimme, Field Recording und Elektronik: Alessandra Eramo.
Rahmentrommel: Antonino Secchia.
Es geschah meist bei der Tabakernte im Sommer: Frauen wurden „von der Tarantel gestochen“. Sie verfielen innerer Unruhe und Wahnsinn. Der Tarantismus trat bis in die 1960er Jahre im süditalienischen Apulien auf. Die Betroffenen organisierten Heilrituale, um ihren Körper durch frenetische Tarantella-Musik und Tanz vom (symbolischen) Spinnengift zu befreien. Gleichzeitig gaben sie dem Leiden und der Unterdrückung eine Stimme. Inspiriert von dieser Praxis schafft die international bekannte und aus Apulien stammende Performance-Künstlerin Alessandra Eramo ein Trance-Musikritual, das klangliche Erinnerungen zutage fördert wie das Sediment eines Flusses. Eine wilde Stimme, laut, sanft, selbstbewusst, bestialisch, ungelernt, verletzlich. Ein archaischer Klangraum im Körper des modernen Menschen.
Nähere Informationen unter: www.ezramo.com