Begegnung mit dem Richter Roberto Di Bella (Jugendgericht Catania) und dem Psychologen Enrico Interdonato.
Gewalt, Ehre und „Omertà“ sind die Codes der „’ndrangheta“. Innerhalb der Familie ist ihre Einhaltung eine Pflicht, die nicht in Frage gestellt werden darf. Mütter erziehen ihre Kinder auf diese Weise, um sie in eine Welt zu entlassen, die auf diesen Werten beruht. Die Kinder wiederum wissen, dass sie eines Tages die Arbeit ihrer Väter übernehmen werden. Roberto Di Bella, Jugendrichter aus Reggio Calabria, hat in den fünfundzwanzig Jahren seiner Tätigkeit erst die Väter, dann ihre Kinder immer wieder wegen der gleichen Verbrechen verurteilt. Und er hat in all den Jahren zwei Dinge erkannt. Das erste ist, dass man sich nicht die „’ndrangheta“ aussucht, sondern dass ihre Zugehörigkeit gleichsam vererbt wird. Zweitens: Er wollte nicht länger zuschauen. Roberto Di Bella erzählt in „Liberi di scegliere“, wie diese Entscheidung in ihm heranreifte und welche Reaktionen sie auslöste, angefangen bei den Kindern und bei ihren Müttern, die auf eine Zusammenarbeit mit den Institutionen setzten.
Anmeldung: www.stadtbibliothek-stuttgart.de
Eintritt: € 8;- / 5;- (Mitglieder des Vereins „Freunde des Italienischen Kulturinstituts Stuttgart e.V.“, Schüler*innen, Student*innen, Rentner*innnen, Referendar*innen ecc.)